Im Auftrag des Kantons Bern waren wir mit Neoprenanzug und Drohne im Räbloch unterwegs – in einer der kühlsten und eindrucksvollsten Schluchten der Emme. Unsere Filmaufnahmen fliessen in ein Informationsvideo zum Gewässerrichtplan Obere Emme ein. Dieser Richtplan legt die wasserbauliche Entwicklung der Region für die nächsten 30 Jahre fest. Das Video soll Bevölkerung und Behörden auf verständliche Weise zeigen, welche Chancen diese Planung bietet. Im Film wird unter anderem das Räbloch als geologisch, ökologisch und landschaftlich einzigartiger Abschnitt der Emme porträtiert.
Das Räbloch entstand in der letzten Eiszeit durch einen Bruch. Die Schlucht ist eng, kühl und nur schwer zugänglich. Selbst im Sommer hat die Emme hier kaum mehr als 15 °C. Die Felswände rücken teilweise bis auf Armlänge zusammen.
Ja, Drohnenaufnahmen in dieser Schlucht sind eine spannende Herausforderung…
Bei einem ersten Erkundungsdurchgang installierten wir in einem rund 800 Meter langen Schluchtabschnitt Sicherungsseile und klärten die Möglichkeiten für Flug- und Filmaufnahmen. Beim zweiten Durchgang entstand dann das eigentliche Bildmaterial. Eine Person präparierte und signalisierte die Zwischenlandeplätze, die andere steuerte die Drohne. Die Aufnahmen in dieser wunderschönen, aber auch anspruchsvollen Schlucht waren ein Wechselbad der Gefühle.
Insbesondere das Durchfliegen des rund 1,5 Meter breiten und 50 Meter langen, überdeckten Räblochs erforderte eine sehr ruhige Hand des Drohnenpiloten, gute Nerven und Flugerfahrung.
Entstanden sind Bilder und Filmsequenzen aus einem Naturraum, der normalerweise nur schwer zugänglich ist. Die vorhandenen Aufnahmen werden nun mit Interviewaufnahme unter anderem des Geologen Prof. em. Christian Schlüchter (Universität Bern) zur Entstehung und Bedeutung des Räblochs sowie mit weiteren Informationen zur Emme ergänzt.
Wir sind fasziniert von den Bildern, die wir mit unserer Drohne aufnehmen durften und von der Schönheit der Schlucht. Sehen Sie selbst:
(Text und Film von Stefan Hess)